Kiefern (Pinus)

Diese Pflegeanleitung soll eine kleine Einführung in die Welt der Kiefern sein. Hier ist die Pflege insbesondere schon reiferer Bonsai beschrieben. Zu diesem Thema gibt es Regale von Büchern. Auch im Internet findet man zahlreiche Beiträge. Leider auch manche ziemlich schlechte. Verlassen Sie sich nur auf seriöse Quellen. Fachhändler, die deutschen Bonsai-Schulen und die Arbeitskreise des Deutschen Bonsai Club e.V. sind beste Anlaufstellen. Natürlich helfen auch wir gerne.

Kiefern (Pinus)

Kiefern zählen zu den edelsten Bonsai-Bäumen und gewinnen auf Ausstellungen regelmäßig hohe Preise. 
Sie zählen in Japan zu den "großen Drei": Kiefern, Wacholder, Ahorn. 

Durch Draht und gezieltem Schnitt werden die typischen "Wolkenformen" erreicht.

Starke, gesunde Kiefern erkennt man daran, dass die Pflanze mehr als eine Knospe an einem Austriebspunkt bildet. Jetzt kann die Kiefer gestaltet werden.

Kiefern zu gestalten und pflegen erfordert etwas mehr Geschick und Erfahrung als dies bei Laubgehölzen der Fall ist.  
Gerne unterstützen wir sie bei der Pflege wie dem Umtopfen, dem Kerzenschnitt (Tambahoo) und Feingestaltungen. 

Pflege

Kiefern benötigen zum Gedeihen sehr viel Sonne, auch im Winter.  Der Wasserhaushalt sollte immer kontrolliert werden. So können kalte Winde den Wurzelballen austrocknen. Andererseits ist Dauerregen vor allem im Frühjahr kritisch für die Pflanze. Das Mykorrhiza (ein Pilzgeflecht, das mit der Kieferwurzel in Symbiose lebt und für den Baum zum Überleben sehr wichtig ist) wird durch ständige Nässe geschädigt. Wurzelfäule ist die Folge. 

Bitte Düngen sie die Kiefer während der Wachstumsfase mit vorzugsweise organischem Dünger.

Unsere heimischen Kiefern sind winterhart, sollten aber vor strengem Frost (unter -5°C) und kalten Winden geschützt werden.

Das Umtopfen sollte alle 2-4 Jahre erfolgen. Der beste Zeitpunkt ist der Moment des Austriebs. Gut drainiertes Substrat (z.B. Akadama : Bims : Lavagranulat = 2 : 1 : 1) verwenden. Nach dem Umtopfen frostfrei stellen.

Arten

  • Zweinadelkiefern: Hierzu zählen die meisten heimischen Kiefern. Unsere Bergkiefer (P. mugo), Waldkiefer (P. sylvestris) und Schwarzkiefer (P. nigra) sind typische Vertreter.  Durch das Auslichten der Nadeln fällt das Licht in das innere des Baumes, was das die innere Knospenbildung anregt. Hierbei werden schwache Bereiche weniger ausgelichtet als die stärkeren. Da alles Grün an der Photosynthese teilhat, dürfen hierbei nicht zu viel Nadeln entfernt werden. Kerzen (der jährliche Austrieb) werden bei Zweinadelkiefern im Frühjahr gekürzt, oder (nur bei starken Pflanzen) im August komplett entfernt.
  • Fünfnadelkiefern: Hierzu zählen die japanischen Mädchenkiefern aber auch unsere Zirbelkiefer. Alles zuvor beschriebene, wie das Gestalten, düngen und gießen, umtopfen gilt hier genauso. Nur darf bei Fünfnadelkiefern der Austrieb (Kerzen) nicht beschnitten werden.



Jahreskalender

  • November bis März: Der Baum ist in "Winterruhe". Wasser kontrollieren. Kein Dünger.  Evt. Knospen reduzieren (zwei aus einem Punkt)
  • April bis Mai: wenn nötig, dann jetzt umtopfen. Kiefern brauchen nach dem Umtopfen einen "warmen Fuß". Mit dem Austrieb anfangen zu düngen. Nach dem Umtopfen 3-4 Wochen nicht düngen.
  • Mai bis August: Gestaltung der Pflanze mit Draht. Kerzen kürzen oder im August den Austrieb entfernen (Tambahoo), aber nur bei Zweinadelkiefern. Tambahoo nicht im gleichen Jahr durchführen in dem umgetopft wurde. Angepasstes Gießen und Düngen. 
  • September bis Oktober: Gießen, Düngen, Draht kontrollieren (sollte nicht "einwachsen"), ggf. Draht entfernen.